Otto Kohtz Wiederaufbauplan mit Hochhausscheiben, Berlin (1945)
von Katja Leiskau
Inv. Nr. 9833 Otto Kohtz Wiederaufbauplan mit Hochhausscheiben, Berlin Perspektivische Ansicht Handzeichnung: Buntstift auf Transparent 71,7 x 152,5 cm
Schon 1909 war Otto Kohtz mit seinem Mappenwerk »Gedanken über Architektur« als Hochhausvisionär hervorgetreten, der von Kunstwerken träumte, »hoch wie das Himalaja, geschaffen von der Phantasie«.
Inv. Nr. 9069 Otto Kohtz Reichshaus am Königsplatz, Berlin-Tiergarten Perspektivische Ansicht (Vogelschau) Handzeichnung: Bleistift aquarelliert auf Karton 82 x 139,4 cm
1920–1921 veröffentlichte er revolutionäre Ideenskizzen für ein als Zentralbau aller Reichsbehörden gedachtes »Reichshaus« am Königsplatz, das mit seiner gigantischen Höhe von 200 Metern zugleich expressionistische Stadtkrone sein sollte. Als Grundform kombinierte Kohtz eine wohl durch assyrische oder babylonische Vorbilder inspirierte, achtstufige bzw. alternativ geschossweise zurückspringende Pyramide mit einem kreuzförmigen Grundriss. Im Verlauf der zwanziger Jahre entwarf der Architekt Turmbauten für etliche Plätze Berlins, deren gerasterte Fassadengliederungen sich zumeist deutlich an die großen Berliner Warenhausbauten anlehnten.