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Poesiealbum

Ludwig Theodor Liman
Skizzenbuch der italienischen Reise (1816-1820)

von Robert Skwirblies

Inv. Nr. 10601,50
Ludwig Theodor Liman
Skizzenbuch der italienischen Reise
Bl. 50: Rom. 3 Skizzen: Piazza S. Maria in Aracoeli (perspektivische Ansicht, aquarellierte Zeichnung), S. Maria in Domnica, S. Salvatore (perspektivische Ansichten)
Handzeichnung: Bleistift aquarelliert auf Papier
67,4 x 51,3 cm

Studienfahrten ins Ausland waren für junge Architekten bis ins 19. Jahrhundert mangels Stipendien ein seltener Luxus. Ludwig Theodor Liman verdankte sie wohl der Großzügigkeit seines Vaters, eines Berliner Bankiers. 1816–1818 und 1820 reiste er nach Italien, wo er mindestens 220 teils aquarellierte Skizzen anfertigte. Die Zeichnungen aus seinem Nachlass wurden erst Jahre später in ein als Studienbuch angelegtes Album geklebt. Wilhelm Salzmann, einer der Köpfe des Berliner Architektenvereins, entwarf dessen Frontispiz. Vielleicht stellte er es auch zusammen.

Inv. Nr. 10601,60
Ludwig Theodor Liman
Skizzenbuch der italienischen Reise
Bl. 60: Rom. 4 Skizzen: Studien zu Wand- und Deckengestaltung in S. Andrea della Valle, S. Maria del Popolo, S. Maria in Trastevere, S. Maria della Pace, S. Maria sopra Minerva (Details)
Handzeichnung: Bleistift aquarelliert auf Papier
67,1 x 51,2 cm

Limans Interesse galt zum einen den berühmten Architekten der Renaissance: Bauten, die Palladio, Sansovino oder Vignola zugeschrieben wurden. Der Ingenieur zeigt sich etwa in Querschnitten von Dachkonstruktionen großer Theater und Kirchen.

Inv. Nr. 10601,47
Ludwig Theodor Liman
Skizzenbuch der italienischen Reise
Bl. 47: Rom. 5 Skizzen: S. Giovanni in Oleo (perspektivische Ansicht, aquarellierte Zeichnung); Torre degli Schiavi, Terme Diocleziane, Garten an der Porta del Popolo, Porta S. Giovanni (perspektivische Ansichten)
Handzeichnung: Bleistift aquarelliert auf Papier
67,5 x 51,6 cm

Besondere Faszination aber löste bei dem jungen Architekten die frühchristliche und mittelalterliche Kunst aus. Dekorationen gotischer Chorgestühle und Kirchenfassaden kleiner Provinzstädte zeichnete er minutiös nach. Dem Kapitol, dem Herzen Roms, widmete er ein großes Aquarell. Doch die Platzgestaltung Michelangelos wird rechts liegengelassen. Leuchten auch die Dioskuren im Zentrum des Bildes, beherrschen die antiken Überreste nicht allein das Bild. Sie werden überragt von der schmucklosen, mächtigen Fassade von S.Maria in Aracoeli. Das Oratorium S.Giovanni in Oleo verkörpert vor der Kulisse der antiken Stadtmauer den Geist der Romantik ebenso wie die klassische Tradition: Seine Architektur wurde sowohl Bramante als auch Sangallo und Peruzzi zugeschrieben.