Friedrich August Stüler Neues Museum auf der Museumsinsel, Berlin (1843)
von David Blankenstein
Inv. Nr. 17260 Friedrich August Stüler Neues Museum auf der Museumsinsel, Berlin Teilschnitt mit perspektivischer Ansicht Handzeichnung: Tusche und Bleistift aquarelliert auf Karton 50,9 x 65,4 cm
Nachdem Schinkels Museum am Lustgarten sich als zu klein erwiesen hatte, schuf Stüler im Auftrag Friedrich Wilhelms IV. ein neues Sammlungsgebäude, dessen äußere Gestaltung sich dem Alten Museum unterordnete, in seinem Inneren jedoch neue technisch-konstruktive, wissenschaftliche und museumskundliche Ansätze synergetisch verband.
Inv. Nr. 5388,30 Friedrich August Stüler Das Neue Museum in Berlin von Stüler, Berlin 1862 Tafel 22. Perspektivische Ansicht des südlichen Kuppelsaales für römische Bildwerke. Druck: Lithographie farbig auf Papier 38,6 x 34,4 cm
Der im Jahr der Grundsteinlegung gezeichnete Schnitt durch den südöstlichen Bauteil verdeutlicht eine Kernidee des 1855 eröffneten Neuen Museums: Interpretierende Raumdekorationen sollten die Präsentation der von der Vorgeschichte bis ins Mittelalter reichenden Artefakte unterstützen. Der Kuppelsaal mit seinen szenischen Darstellungen der Christianisierung und des Lebens Konstantins des Großen bildet das Bindeglied zwischen den in Rot gehaltenen Sälen mit den römischen Antiken und den Räumen für die nachantike christliche Kunst, in die hinein die Perspektive den Blick lenkt. Die heute nicht mehr bestehende Verbindung zum Alten Museum über der Arkade zeigt, dass den Museumsbesuchern schon damals eine Reise trockenen Fußes durch die Kulturen der Welt und die Kunst aller Zeiten ermöglicht werden sollte – eine Idee, der man sich mit der Planung unterirdischer Verbindungswege zwischen den Bauten der Museumsinsel aktuell wieder angenähert hat.