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Traumschloss

Georg Theodor Schirrmacher
Fürstlicher Landsitz (»Belriguardo«) nach Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Wilhelm IV ()

von David Blankenstein

Inv. Nr. 15494
Georg Theodor Schirrmacher / Karl Friedrich Schinkel
Fürstlicher Landsitz (»Belriguardo«) nach Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Wilhelm IV
Perspektivische Ansicht
Handzeichnung: Bleistift und Tusche aquarelliert auf Papier
66,1 x 104 cm

Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (1795–1861) pflegte wie viele Fürsten die Künste, besonders die Architektur. Doch statt sich auf die Rolle des Auftraggebers zu beschränken, griff er bereits als Kronprinz häufig zu Bleistift und Papier, was nach Meinung seines Erziehers Friedrich Ancillon wohl einem künftigen Architekten wie Schinkel, nicht jedoch einem Thronfolger zustand.

Inv. Nr. 15465
Georg Theodor Schirrmacher
Villa mit großer Parkanlage
Ansicht der Westseite
Handzeichnung: Tusche aquarelliert auf Karton
47,7 x 97,9 cm

Nach dem Einmarsch der Alliierten 1814 in Paris suchte Friedrich Wilhelm den Architekten Pierre- François-Léonard Fontaine auf, dessen Entwurf zum Palais du Roi de Rome ihn zutiefst beeindruckte. Vor dem Hintergrund dieses Palastes für den Sohn Napoleons schuf Friedrich Wilhelm den Entwurf zu einem eigenen Schloss, Belriguardo, das er in bewusster Gegenüberstellung zu Sanssouci auf der Halbinsel Tornow südlich der Havel plante. Karl Friedrich Schinkel wurde frühzeitig in die Planungen einbezogen – Motive vom Berliner Schauspielhaus wie vom Museumsbau am Lustgarten finden sich wieder – und zeichnete den Entwurf 1823 ins Reine.

Inv. Nr. 15439
Georg Theodor Schirrmacher / Karl Friedrich Schinkel
Bauakademie, Berlin
Aufriss und Schnitt des Hauptportals
Handzeichnung: Tusche und Bleistift aquarelliert und weiß gehöht auf Karton
77,7 x 60,3 cm

Der Bau blieb unausgeführt und dürfte in die von Friedrich Wilhelm eigens angelegte Mappe der »Luftschlösser« eingegangen sein. Doch geriet der Entwurf nicht in Vergessenheit, wie das im Kontext seines Studiums an der Bauakademie entstandene Blatt von Georg Theodor Schirrmacher zeigt, das dieser auf Grundlage der im Schinkelmuseum bewahrten Grund- und Aufrisse schuf. Ihm gelang es, mit seinem »Belriguardo« einen Idealentwurf für einen fürstlichen Landsitz ganz nach den Intentionen Friedrich Wilhelms zu schaffen.

Nach Schinkels Tod 1841 wurde seine Wohnung im obersten Stock der Bauakademie zum Schinkelmuseum und es für die Architekturstudenten eine selbstverständliche Pflicht, seine Entwürfe nachzuzeichnen.


Quellen / Literatur:

Vgl. Johannsen (2007). Der Nachlass Schirrmachers wurde unmittelbar nach der Gründung des Architekturmuseums eingeworben.

Mehr dazu im Architekturmuseum:

https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?p=51&SID=15844597274671

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