Über den Tellerrand
Emil Lange
Antikenstudien ()
von Dieter Nägelke
Inv. Nr. 10127
Emil Lange
Antikenstudien
Griechisches Architekturarrangement: Komposition von Aufrissen, Untersicht und perspektivischer Ansicht
Handzeichnung: Tusche, Bleistift aquarelliert auf Papier
94,8 x 65,5 cm
Studienarbeiten haben oft einen besonderen Reiz. Da sie frei von den Zwängen einer konkreten Bauausführung entstehen, spiegeln sich in ihnen die Ideen der Zeit in besonderer Weise, und ihre grafische Umsetzung verrät viel über das zeichnerische Talent des angehenden Architekten. Unter den vielen akademischen Arbeiten in der Sammlung des Architekturmuseums stechen die gut fünfzig farbigen Aquarelle, die Emil Lange Ende der 1880er Jahre hierher gestiftet hat, besonders hervor.
Inv. Nr. 10174
Emil Lange
Monumentalgebäude
Aufriss
Handzeichnung: Tusche aquarelliert auf Karton
87 x 118,7 cm
Lange hatte nicht in Berlin, sondern in München bei seinem Vater Ludwig und dann an der Pariser École des Beaux-Arts studiert. Dort wie überall waren zeichnerische Übungen nach Vorlagen, nach der Natur, aus Ornamentwerken oder anhand von Gipsabgüssen ein zentraler Studieninhalt der ersten Semester. Das vermutlich im Umkreis Charles-Auguste Questels entstandene Blatt zeigt eine Spezialität des Zeichenunterrichts an der École des Beaux-Arts: Ein Capriccio unterschiedlichster Architekturfragmente und Ornamente, die mit äußerster Detailgenauigkeit wiedergegeben werden. Lange gestaltet dieses Capriccio virtuos, um es zugleich – angedeutet durch die Theatermaske im Vordergrund – als Fiktion zu ironisieren.
Inv. Nr. 10165
Emil Lange
Fabrikanlage, Lagerhalle mit Magazinen und Verwaltungsgebäuden
Teil-Querschnitt, Teil-Längsschnitt der Lagerhalle und Details der Eisenkonstruktion
Handzeichnung: Tusche aquarelliert auf Karton
60,4 x 93,3 cm
Weniger spielerisch begegnet uns Lange in späteren Studienarbeiten, die neben der künstlerischen Seite des Studiums auch den Ingenieur und seine Bewältigung komplizierter Eisenkonstruktionen zeigen. Doch steht auch dort die Zeichnung im Vordergrund: Zur Visualisierung der Idee ebenso wie als Ausweis der Fähigkeiten ihres Schöpfers, der damit für sich werben wollte.
Quellen / Literatur:
Die Zeichnungen Langes gehören zum Altbestand.
Mehr dazu im Architekturmuseum:
https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?p=51&SID=15844599524837
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