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Nutzungsoffen

Friedrich Hitzig
Markthalle, Berlin (1865)

von Katja Leiskau

Inv. Nr. 1850
Friedrich Hitzig
Markthalle, Berlin
Schnitt mit Zentralperspektive
Handzeichnung: Tusche aquarelliert auf Karton
35,2 x 55,6 cm

Die Einführung der in einigen Großstädten Europas bereits üblichen Markthallen wurde in Berlin ab 1848 diskutiert. Ziel war die Verbesserung der städtischen Lebensmittelversorgung, auch durch Hygienestandards und Preisregulation. Die erste Berliner Markthalle entstand 1865–1868 nach dem Entwurf von Friedrich Hitzig als sechsschiffiger, von Gusseisensäulen getragener Hallenbau am Schiffbauerdamm.

Über Backsteinaußenwänden erhob sich eine leichte Konstruktion aus Schmiedeeisen mit einer Dachhaut aus Rohglas und Zinkblech. Die innere Ausstattung orientierte sich an den »Les Halles Centrales« von Paris – es gab Fischbecken mit Frischwasserzuleitung, sanitäre Anlagen und Gasbeleuchtung. Betrieben wurde das Unternehmen von einem privaten Investor, denn die Stadt scheute das finanzielle Risiko einer Beteiligung. Tatsächlich scheiterte das Projekt bereits nach einem halben Jahr an mangelnder Auslastung.

Inv. Nr. F 1585
Hans Poelzig / Franz Stoedtner
Großes Schauspielhaus (auch: Theater des Volkes, Friedrichstadtpalast), Berlin
Gesamtansicht
Foto: Foto auf Papier
12,4 x 15,7 cm

Inv. Nr. F 1600
Hans Poelzig / unbek. Fotograf
Großes Schauspielhaus (auch: Theater des Volkes, Friedrichstadtpalast), Berlin
Innenräume im Bau
Foto: Foto auf Papier
18 x 24 cm

Nach einer Nutzung als Zirkus 1879–1918 gestaltete Hans Poelzig das Gebäude 1919 für den Theaterregisseur Max Reinhardt in das Große Schauspielhaus um. Durch eine Steinplattenverkleidung nun mit einer monumentalen, hermetisch wirkenden Fassade versehen, verwandelte sich die frühere Markthalle durch eine magische Innenraumgestaltung mit indirekt beleuchteter Stalaktitenkuppel und palmenartigen Lichtsäulen im Foyer in ein spektakuläres expressionistisches Meisterstück. Schwere Fundamentschäden infolge der Errichtung des Hochhauses für die Charité führten 1985 zum Abbruch.


Quellen / Literatur:

Vgl. Berlin und seine Bauten (1877), Bd. 2, S. 219–221 und Ausst. Kat. Poelzig (2007). Der Nachlass Hitzig wurde bereits von Raschdorff geführt, die Fotografien des Umbaus Poelzigs kamen mit dessen Nachlass 1936 in die Sammlung.

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