Carl Gotthard Langhans Brandenburger Tor, Berlin (1788-1791)
von Julia Schubert
Inv. Nr. 5960 Carl Gotthard Langhans Brandenburger Tor, Berlin Synopse zweier Querschnitte Handzeichnung: Bleistift und Tusche aquarelliert auf Karton 38,3 x 47,2 cm
»Die Lage des Brandenburger-Thores ist in ihrer Art ohnstreitig die schönste von der ganzen Welt, um hiervon gehörig Vortheile zu ziehen, und dem Thore so viel Oefnung zu geben als möglich ist, habe ich bey dem Bau des neuen Thores, das Stadt-Thor von Athen zum Modelle genommen«, schrieb der seit 1788 in Berlin tätige Baumeister Carl Gotthard Langhans in seinem »Pro Memoria« an Friedrich Wilhelm II. Der König ließ 1789–1791 das vorhandene Tor durch den repräsentativen Neubau ersetzen, der zugleich zum Initialbau des Berliner Klassizismus wurde.
Inv. Nr. 5962 Carl Gotthard Langhans / Daniel Berger Brandenburger Tor, Berlin Perspektivische Ansicht (wie Inv.Nr. 5961) Druck: Druck auf Papier 45,9 x 56,9 cm
Ursprünglich Bestandteil von Stadtmauer und geschlossener Bebauung am Pariser Platz, öffnet die von zwei Flügelbauten flankierte Toranlage den Blick aus der Stadt in den Tiergarten. Auf Wunsch des Königs realisierte Langhans das Tor mit auffallend weiten Säulenabständen, um die Sicht auf den Park möglichst wenig zu behindern.
Inv. Nr. 10225 Ludwig Lange Akropolis, Athen Ansicht: Blick auf die Akropolis von Osten her Handzeichnung: Tusche und Bleistift aquarelliert auf Karton 42,5 x 76,4 cm
Die vermutlich in Langhans' Werkstatt entstandene Synopse zweier Längsschnitte offenbart mit der Konstruktion zugleich die Folgen dieser Vorgabe. Um trotz der weiten Öffnungen die bronzene Quadriga Schadows tragen zu können, musste Langhans ihre Last mit einem Tonnengewölbe abfangen und über kleinere Bögen auf die Scheidwände verteilen. Diese aufwändige Wölbung wiederum konnte, anders als am Vorbild der Athener Propyläen, nicht hinter einem Dreiecksgiebel Platz finden, sondern erforderte eine hohe Attika.