Museumsbesuch
Peter Ludwig Burnat
Vatikanische Museen, Rom ()
von Patrick Golenia
Inv. Nr. 428
Peter Ludwig Burnat
Vatikanische Museen, Rom
Perspektivische Innenansicht
Handzeichnung: Tusche aquarelliert auf Karton
67 x 55,5 cm
Wie viele seiner Künstlerkollegen reiste auch der aus Livorno stammende Dekorationsmaler Peter Ludwig Burnat im Anschluss an sein Berliner Akademiestudium ab 1786 für einige Jahre nach Rom – eine Bildungsreise in Geschichte und Gegenwart der ewigen Stadt, die sein eigenes Kunstverständnis und -schaffen nachhaltig beeinflussen sollte. Neben den antiken Stätten selbst waren es insbesondere die vatikanischen Sammlungen, die ihm die Kunst des Altertums nahe brachten.
Inv. Nr. F 9605
N.N. / unbek. Fotograf
Vatikanische Museen, Rom
Innnenansicht in das Museo Clementino in den vatikanischen Museen
Foto: Foto auf Papier
47,7 x 64,2 cm
Unter Pius VI. hatte der Vatikan im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts begonnen, in Eigenregie Grabungen vor den Toren der Stadt durchzuführen und mit den Funden eine Antikensammlung aufzubauen. Dies geschah nicht zuletzt auch deshalb, um dem Verschwinden der Artefakte ins Ausland ein Ende zu setzen. Für deren Präsentation wurde ab 1771 der päpstliche Architekt Michelangelo Simonetti (1724–1787) mit der Entwurfplanung für die Schausäle betraut, die zu den ersten öffentlichen europäischen Museumsbauten zählen.
Inv. Nr. F 9606
N.N. / unbek. Fotograf
Vatikanische Museen, Rom
Innnenansicht der Galerie der Statuen
Foto: Foto auf Papier
47,7 x 64,3 cm
Architektonisches Glanzstück der nach den beiden auftraggebenden Päpsten Museo Pio Clementino benannten Räume war die Treppe. Die steile, bis auf ihre Staffagefiguren streng symmetrische Zentralperspektive zieht den Blick in die Tiefe des Raumes, den Burnat mit sicherem Gespür für die Wirkung im Hell-Dunkel seiner Darstellung zusätzlich betont. Die Zeichnung folgt äußerlich in ihren braun-beigen Tonstufen der neusten Mode und ist à la sépia ausgeführt. Die 1778 in Rom unter Verwendung getrockneter Tintenfischtinte entwickelte neuartige Sepia-Zeichentechnik erfreute sich sehr schnell steigender Beliebtheit und wurde oft günstig in Aquarell nachgeahmt.
Quellen / Literatur:
Vgl. Börsch-Supan (1971). Die Zeichnung Burnats kam zusammen mit sechs weiteren Aquarellen 1899 / 1900 als Schenkung in die Sammlung und ist als einzige davon erhalten. Die Fotografien stammen aus der Bibliothek des AIV.
Mehr dazu im Architekturmuseum:
https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?p=51&SID=15846448809174
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