Hans Simon VW Eduard Winter, Berlin-Charlottenburg (1954-1961)
von Franziska Schilling
Inv. Nr. HS 059,016 Hans Simon VW Eduard Winter, Berlin-Charlottenburg Perspektivische Ansicht Handzeichnung: Mischtechnik auf Karton 72,6 x 102,7 cm
1925 gründete der Geschäftsmann Eduard Winter sein gleichnamiges Unternehmen und eröffnete das erste Autohaus Berlins. In den dreißiger Jahren war er der größte Autohändler Europas, bis er sich 1938 aus wirtschaftlichen wie politischen Gründen zum Verkauf seines Geschäfts und zur Emigration in die USA gezwungen sah. Nach seiner Rückkehr wurde er neben seiner Tätigkeit für den Coca-Cola-Konzern 1951 auch zum Generalvertreter für Volkswagen und Porsche. Mit seinen ersten Verkaufssalons in Steglitz, Charlottenburg und Spandau wurde Winter schon bald zum Inbegriff für Mobilität in West-Berlin und avancierte zum Synonym für den VW Käfer.
Inv. Nr. HS 059,006 Hans Simon VW Eduard Winter, Berlin-Charlottenburg Grundriss 1:100 Handzeichnung: Bleistift auf Transparent 33,4 x 52,3 cm
Der eingeschossige Verkaufssalon am Kurfürstendamm 38/39, Ecke Knesebeckstraße wurde als provisorische Schließung einer durch Kriegsschäden entstandenen Baulücke errichtet. Der unter seinem oval auskragenden Flugdach vollkommen transluzente Ausstellungsraum zählt zu den markanten Beispielen der Nierentisch-Architektur der fünfziger Jahre. Die gekonnte zeichnerische Darstellung des abendlich strahlenden Pavillons betont die Bedeutung der Leuchtreklame für die Architektur, die nicht nur Verkaufsraum, sondern vor allem ein weithin, auch aus der vorbeifahrenden Straßenbahn sichtbarer Werbeträger sein sollte. Eduard Winter konnte durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Poelzig-Schüler Hans Simon seinem Unternehmen eine prägende Corporate Identity geben.