Rave & Rave Bundesversicherungsanstalt am Fehrbelliner Platz, Berlin (1967-1973)
von Julia Blöser
Inv. Nr. 45144 Rave & Rave / Rolf Rave Bundesversicherungsanstalt am Fehrbelliner Platz, Berlin Perspektivische Ansicht Druck: Druck farbig auf Karton 51,1 x 71 cm
Der Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf mit seiner überwiegend aus den 1930er Jahren stammenden, ensemblehaften Randbebauung hatte sich in der Nachkriegszeit zum Zentrum der öffentlichen Verwaltung West-Berlins entwickelt. Für den letzten Erweiterungsbau und zugleich Lückenschluss der Platzbebauung wurde 1967–1968 ein Wettbewerb zu einem Bürohaus der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte ausgelobt, den das Architekturbüro Jan (1934–2004) und Rolf (*1936) Rave mit seinem Entwurf für einen sechsgeschossigen, kubischen Stahlskelettbau gewann.
Inv. Nr. 45169 Rave & Rave / Rolf Rave Wohn- und Geschäftshäuser in der Brunnenstraße, Ramlerstraße, Berlin-Wedding Perspektivische Ansicht (Vogelschau) Druck: Druck farbig auf Karton 51,3 x 71 cm
Das 1970–1973 verwirklichte, an einer Ecke mit dem bestehenden Altbau der ehemaligen Reichsversicherungsanstalt von Georg Reuter verbundene Gebäude greift Höhe und Proportionen der umliegenden Bebauung auf, öffnet jedoch sein zur Straßenseite leicht eingezogenes Erdgeschoss zu einer Einkaufspassage und schafft mit der Durchdringung von Außen- und Innenraum bewusst einen Gegensatz zu den hermetischen Dreißiger-Jahre-Fassaden. Blockhafte Sichtbetonecken verklammern die horizontal ausgerichteten, durch Fensterbänder und rot-braune Sonnenlamellen rhythmisierten Fassaden. Ein Rücksprung der beiden oberen Geschosse und als Vertikalakzente eingeschobene verglaste Treppenhäuser beleben das bei einer gewissen Robustheit moderne und unprätentiöse Erscheinungsbild des Verwaltungsgebäudes.
Inv. Nr. 45177 Rave & Rave / Rolf Rave Wohnkomplex am Tempelhofer Ufer, Berlin-Kreuzberg Perspektivische Ansicht Druck: Druck farbig auf Karton 50,9 x 71 cm
In einem erst 1982 als Teil einer künstlerischen Oeuvre-Dokumentation geschaffenen Siebdruck wird die Ambivalenz zwischen massiver Betonsichtigkeit und fast filigran wirkender Fassadenstruktur durch den grafischen Gestus Rolf Raves besonders hervorgehoben.