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STADTVISIONEN 1910|2010
Vom 15.10 bis zum 20.12.2010 im Architekturforum der TU Berlin
Berlin Paris London Chicago
100 Jahre »Allgemeine Städtebau-Ausstellung in Berlin«
Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der „Allgemeinen Städtebau-Ausstellung in Berlin 1910“ hat die TU Berlin im Herbst 2010 die Ausstellung STADTVISIONEN 1910|2010 gezeigt. STADTVISIONEN 1910|2010 war ein Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie zugleich ein Beitrag der TU Berlin zum Berliner Wissenschaftsjahr 2010. Initiatoren des Projekts waren Harald Bodenschatz und Hans-Dieter Nägelke (TU Berlin) in Kooperation mit Harald Kegler (Bauhaus-Universität Weimar) und Wolfgang Sonne (TU Dortmund). Als Kuratorin konnte Christina Gräwe gewonnen werden, die an zahlreichen Ausstellungen des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main mitgewirkt und dort zuletzt die Ausstellung über Martin Elsaesser kuratiert hat. Mit der Ausstellung STADTVISIONEN 1910|2010 sollte – wie schon 1910 – das Themenfeld Städtebau einer breiteren Öffentlichkeit anschaulich gemacht werden.
Von der Südbahnhofstraße zum Müggelsee
Inv. Nr. 8014
Heute wie vor hundert Jahren gilt die deutsche Hauptstadt als Stadtlabor, in dem neue Visionen und neue Wege des Städtebaus erprobt werden. Mit der großen Städtebau-Ausstellung 1910 verglich sich Berlin erstmals und erfolgreich mit den Großstädten Europas und der USA. Damals ging es darum, Antworten auf die Herausforderungen einer chaotisch wachsenden Großstadt der Industriegesellschaft zu finden. Heute, nach 100 Jahren, präsentiert sich Berlin erneut im internationalen Umfeld – diesmal als Modell einer Metropole der postindustriellen Gesellschaft im Zeichen des Klimawandels.
Die Ausstellung STADTVISIONEN 1910|2010 zeigte Berlin im Kontext weiterer Großstädte als internationales Kompetenzzentrum für Städtebau gestern (1910) und heute (2010). Neben den großen Plänen von 1910 werden die aktuellen und künftigen Projekte des Berliner Städtebaus präsentiert – zusammen mit den Ideen weiterer herausragender Metropolen, die 1910 wie heute im Städtebau Aufmerksamkeit erzeugten: Paris, London und Chicago.
London war 1910 ein Mekka der Gartenstadtbewegung. Ziel war eine geordnete Dezentralisierung der Großstadt. 2010 zeigt sich London ganz anders – als Modell der Rezentralisierung, der erfolgreichen Renaissance des Zentrums. 1910 wurde Paris durch die großen Pläne und Visionen von Eugène Hénard geprägt. „Grand Paris“ setzt heute vor dem Hintergrund einer Initiative des Staatspräsidenten Sarkozy Zeichen für eine neue nationale Stadtentwicklungspolitik. In Chicago wurde 1909 der weltberühmte Plan von Daniel Burnham zum Umbau der chaotisch gewachsenen Großstadt vorgelegt. Auftraggeber war damals der Commercial Club of Chicago. Mit Chicago Metropolis 2020 liegt ein neuer strategischer Plan des Commercial Club zur nachhaltigen Entwicklung der Stadtregion vor. 2009 präsentierte sich Chicago zudem anlässlich des 100. Jahrestages des Burnham-Plans der Öffentlichkeit mit Ausstellungen, Konzerten und Vorträgen. Dieser berühmte Plan fand auch in der Berliner Städtebau-Ausstellung 1910 große Aufmerksamkeit.
Die vier Großstädte verkörpern eine transatlantische Perspektive, die 1910 von zentraler Bedeutung war und heute durch die Veränderungen in den USA wieder an Gewicht gewinnt. Die Entwicklung der Großstädte in Europa und den USA ist angesichts der dort verbrauchten Ressourcen, aber auch wegen der dort entwickelten zukunftsorientierten städtebaulichen Konzepte von weltweiter Bedeutung.
Zur Vorbereitung der Ausstellung wurde an der TU Berlin eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe eingerichtet, die Expertinnen und Experten zur städtebaulichen Entwicklung nicht nur von Berlin, Paris, London und Chicago umfasst. Ihr gehören Harald Bodenschatz (TU Berlin), Dorothee Brantz (TU Berlin), Sonja Dümpelmann (University of Maryland), Dieter Frick (TU Berlin), Aljoscha Hofmann (TU Berlin), Corinne Jaquand (Ecole nationale supérieure d’architecture de Clermont-Ferrand), Harald Kegler (Bauhaus-Universität Weimar), Hans-Dieter Nägelke (TU Berlin), Cordelia Polinna (TU Berlin/TU München), Barbara Schönig (TU Darmstadt) und Wolfgang Sonne (TU Dortmund) an. Weitere Fachleute sind eingebunden. Zudem wird Sabine Konopka (TU Berlin) das Ausstellungsprojekt begleiten.
Die Ausstellung wurde mit Bundesmitteln des Nationalen Strategieplans für eine integrierte Stadtentwicklungspolitik (Nationale Stadtentwicklungspolitik) durch das Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert. Innerhalb der TU Berlin wurde sie durch die Institute für Architektur, Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, Soziologie sowie Stadt- und Regionalplanung (alle Fakultät Planen Bauen Umwelt), das Center for Metropolitan Studies, das Architekturmuseum und das Innovationszentrum „Gestaltung von Lebensräumen“, unterstützt. Von außerhalb der TU Berlin wurde die Ausstellung durch die Bereitstellung von Arbeitsressourcen vom Fachgebiet Raum- & Infrastrukturplanung der Technischen Universität Darmstadt, den Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur der Technischen Universität Dortmund und dem Labor für Regionalplanung, Dessau, bereichert.
Die Ausstellung STADTVISIONEN 1910|2010 wurde im Architekturforum der TU Berlin am Ernst-Reuter-Platz vom 15. Oktober bis 10. Dezember 2010 präsentiert. Der Ausstellungskatalog kann weiterhin über DOM Publishers bezogen werden.
Kooperationspartner
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Bezirksamt Mitte von Berlin
Strategische Partner
AIV – Architektur- und Ingenieur-Verein zu Berlin
Bauwelt
Bundesstiftung Baukultur
C.E.U. – Council for European Urbanism
DASL – Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung
Design for London | London Development Agency
Deutscher Werkbund Berlin e.V.
Deutsches Architektenblatt
Foundation for the Urban Environment FFUE
GSU – Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung e.V
Initiative think-berl!n
Institut Français, Dresden
Kompetenzzentrum Stadt und Region in Berlin-Brandenburg
SRL – Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung
Urban Land Institute ULI Germany/Switzerland & CEE